Wissen oder kennen?

Wen oder was kennst du am besten?

Dich? Deine Mutter oder deinen Bruder? Russische Romane des 19. Jahrhunderts?

Kennen heißt etwas Wahres und Bleibendes über X zu wissen. “Ich kenne dich” bedeutet mehr als nur zu wissen was dein Lieblingsessen ist oder wie deine Mathelehrerin heißt. Mehr als was sich ständig ändern kann, denn auch die Mathelehrerin kann den Namen ihres Mannes annehmen oder du könntest morgen keine Mathelehrerin mehr haben, weil du 1+1 ohne Taschenrechner rechnen kannst.

Zu kennen heißt zu lieben.

Denn alles was ist, was reell ist, was wahrhaftig ist, ist gut. Und ich liebe das, was gut ist. Und alles was gut ist, ist schön. Und je mehr ich dich erkenne und kenne, desto mehr liebe ich dich.

Nicht die Lügen über dich, die in mir manchmal ein und ausgehen, die auf Lügen über mich und über die Welt gestützt sind. Nein, “Ich kenne dich und ich sehe dich” heißt, die Wahrheit über dich wissen, hinter der Maske, ohne Filter. Wer du wirklich bist. Dich zu (er)kennen heißt dich zu lieben, für dein Sein, für dich.

Die Frage lautet nun: Will ich dich lieben?

Falls ja, werde ich versuchen dich zu kennen. Über die Tatsache hinaus, dass deine Lieblingsfarbe für den Moment gelb ist, wie die Sonne.

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