Geschrieben von Theresa Nhật Lai Ngô am Freitag, 1. Dezember 2023
Die wirkliche Kunst der Entdeckung besteht darin, nicht zu suchen, sondern zu reflektieren.
Albert Einstein
Wie Einstein es schon für sich erkannt hat: Die Entdeckung liegt nicht im Suchen, sondern im Reflektieren. Nicht im Aussen, sondern im Innern. Nicht im “Was fehlt mir? Wo finde ich es? Ich muss rausgehen und suchen!”, sondern im “Wie sieht’s aus hier drinnen? Wie bin ich eigentlich? Wow, das steckt alles in mir!”.
Es heißt ja Ent-decken. Welche Decken liegen da in uns?
Die Decke der Wut. Die Decke der Trauer. Die Decke der Scham. Die Decke aller Verwundungen. Die Decke des Misstrauens. Die Decke der Angst.
Nehmen wir all diese Decken weg.
Was ent-decken wir?
Uns selbst.
Und gleichzeitig Gott.
Das Göttliche in uns.
So wie wir wirklich sind.
Wir entdecken den innersten, wertvollsten Schatz unseres Lebens:
Unser schönes, wahres und gutes Ich.
So wie wir einst unbedeckt und unbefleckt gedacht waren vom Schöpfer selbst.
So wie wir auf die Welt gekommen sind als Kinder.
Ja, das gilt es zu entdecken in uns.
Dann lass es sich ent-falten.
Die gute Nachricht ist: Alles ist bereits in uns, das ganze Potential unseres selbst.
Von Anfang an.
So wie im Samen schon die Blume steckt.
Entfalten heißt sich entfalten lassen, so wie die Blume, die aufblüht.
Wir dürfen wieder reflektieren:
Lassen wir es zu? Lassen wir unsere Vorstellungen los wie es sein muss, wie wir sein müssen? Nehmen wir uns an so wie wir sind?
Ich nehme Gott an. Ich nehme mich an.
Ich empfange alles was ich brauche, was bereits in mir ist.
Der Fluss des Lebens fließt von Gott in mir durch mich.
Die Ordnung des Lebens in mir kann aufblühen und ich mit ihr.
Die Reihenfolge ist entscheidend.
Es gibt nicht viel zu tun, aber das was zu tun ist, hat's in sich.
1. Entdecken
Legen wir die Decken zur Seite. Das braucht oft eine große Portion Demut und Mut.
2. Entfalten
Entfalten liegt im Loslassen und Annehmen.
Wer wir sein sollen, was diktiert ist durch andere.
Wer wir sein wollen, was diktiert ist durch unsere limitierte Vorstellungskraft.
Wer wir sind. Das führt zur Entfaltung der unendlichen, göttlichen Kraft in uns. Die wahre Freiheit in Aktion.
Die Blume hat keine Wahl. Sie wächst aus dem Samen, in den gegebenen guten Konditionen wird sie aus der Erde empor wachsen, den Himmel entgegen. Erst wachsen der Stamm, ihre Blätter und Knospen, und schließlich entfalten sich die Blütenblätter.
Die Blume kann nicht das Weite suchen.
Wir schon. Die Qual der Wahl.
Wie ent-scheiden wir uns?
Darin liegt unsere Freiheit.
Entdecken und entfalten.
Hinschauen, loslassen, annehmen.
Entscheiden wir uns für das Gute, das Schöne, das Wahre, was wir eigentlich wollen, oder für das Gegenteil?
Eine simple Entscheidung.
Und doch nicht so einfach.
Das Dilemma eines menschlichen Lebens:
Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus,
sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Römer 7, 19
Öffnen wir die äußere und innere Faust. Öffnen wir unsere verhärteten Herzen zu unserem Heil und zum Wohl der anderen und nehmen wir das Schöne, Wahre und Gute an, das schon seit jeher in uns gepflanzt wurde.
Denn in der Annahme liegt die Entfaltung.