Gott ist Liebe, Liebe ist nicht Gott

Geschrieben von Theresa Nhật Lai Ngô am Sonntag, 5. Mai 2024

Da schreib ich wieder mal... Diesen Artikel, weiß ich jetzt schon, werde ich noch oft lesen. Vielleicht habe ich ein wenig mehr erkannt, dass nur Gott Liebe ist, aber im nächsten Augenblick ist es oft wieder vergessen. Deshalb schreibe ich ja alles auf. Das hier ist auch wieder so ein Selbstgespräch... Wie alles andere auf diesem Blog. Dennoch hoffe ich von ganzem Herzen, dass du auch diese Freude verspüren darfst, die kommt, wenn du etwas Wahres erkannt hast.

1. Idolisiere die Liebe nicht

Idolisiere die Liebe nicht, meine Seele. Frag dich ehrlich: "Verehre ich die Liebe anstelle von Gott?" und "Bin ich in meine Vorstellung der Liebe statt in Gott selbst verliebt, dem Schöpfer der Liebe?" Ja? Dann komm' zurück zu Ihm.

2. Gott steckt nicht hinter jeder Liebe

Nur weil du etwas liebst, heißt es nicht, dass Gott dahinter ist. Prüfe stets, meine Seele, ob da Frieden ist, Freiheit, Freude. Wahre Liebe kommt mit all dem. Bringt es Gutes hervor oder verführt es mich zu Dingen, die ich sonst nicht tun würde? Tut es mir selbst gut, oder merke ich eine Abhängigkeit, eine Unruhe, die sich aufbaut? Wahre Liebe ist in Freiheit. Nur frei können wir lieben.

3. Liebe ist viel mehr als ein Gefühl

Gefühle können täuschen. Liebe ist viel mehr als ein Gefühl. Liebe ist eine Entscheidung zur Selbsthingabe. Das absolute Gegenteil von Egoismus. Ich behaupte auch, dass es sehr viel Vernunft braucht, um sich selbst hingeben zu können und nicht den einprogrammierten, emotionsgesteuerten Verhaltensmustern zu folgen. O meine Seele, tappe nicht ständig in diese Falle zu wollen, was dir nicht gut tut und nicht das zu tun, was dir eigentlich gut tut.

4. Die einzig sinnvolle Liebe ist zwecklos

Wenn du etwas willst, damit es dich glücklich macht, dann ist es keine Liebe. Wahre Liebe ist selbstlos, zwecklos, grundlos, bedingungslos, gratis. Wahre Liebe führt zu mehr Liebe, denn sie schöpft aus sich selbst heraus.

5. Wahre Liebe führt dich näher zu Gott

Wenn das was du liebst dich näher zu Gott führt, nur dann ist es wahre Liebe. Alles andere ist egoistische Selbstliebe. Meine Seele, bist du jetzt näher bei Gott oder hat diese “Liebe” Gott verdrängt? Pass auf, dass du dich nicht selbst mehr liebst als du Gott liebst. Judas hat Gott auch geliebt. Nur hat er sich selbst mehr geliebt und nicht an Gottes barmherzige Liebe geglaubt. Komm’ wieder zurück und liebe dich mit Gottes Liebe, versuch dich nicht mit deiner unvollkommenen Liebe zu lieben. Du wirst enttäuscht werden. In Gott liebst du dich besser, weil du von Ihm lernst dich zu lieben. Der, der gnädig auf dich schaut und dich nicht richtet.

6. Wahre Liebe bleibt

Wahre Liebe bleibt. Auch wenn ich mich heute schlecht fühle. Auch wenn es schwierig wird. Auch wenn das Gegenüber mich nicht mehr liebt. Ich bin trotzdem geliebt. Und ich kann nicht anders als das Gegenüber auch zu lieben. Wahre Liebe ist beständig und geht nicht weg. Wahre Liebe ist treu. Wahre Liebe ist ewig. Wahre Liebe ist Gottes Liebe. Denn Gott ist unsere wahre Liebe. Nichts und niemand sonst.

Zu idealistisch?

Denkst du ich träume? Kann ich verstehen.

Und dennoch ist es wahr.

Wir haben Gottes Liebe nicht verdient, aber zum Glück müssen wir es auch nicht. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du dein Herz öffnest und einmal Gottes Liebe erfahren darfst. Und dann die Sehnsucht wächst, dich selbst und andere mit dieser Liebe zu lieben. Er zeigt uns wie es geht.

Aber Vorsicht mit der Bitte. Gott gibt dir, um was du Ihn bittest, wenn du es ernst meinst. Und einmal gekostet gibt es kein Zurück mehr. Du wirst nichts anderes mehr wollen als Seine Liebe. (Auch wenn du es wie ich immer wieder vergessen solltest...)

Benedikt XVI. sagte einmal sinngemäß: Wenn wir gar nichts mehr wüssten, keine Heiligen Schriften hätten noch Erfahrungsschätze der ganzen Menschheitsgeschichte und nur eines zurückbleiben dürfte, dann wäre es dieser Satz:

Gott ist Liebe.

Damit sind wir alle gerettet. Amen.

Gott ist Liebe.

Die Liebe in der Wahrheit, die Jesus Christus mit seinem irdischen Leben und vor allem mit seinem Tod und seiner Auferstehung bezeugt hat, ist der hauptsächliche Antrieb für die wirkliche Entwicklung eines jeden Menschen und der gesamten Menschheit.

Caritas veritate – Papst Benedikt XVI. 29.06.2009

Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt.

Bleibt in meiner Liebe!

(...)

Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.

Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.

Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.

(...)

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.

Dies trage ich euch auf: Liebt einander!

Johannes 15:9-13, 16-17

Meine Seele, wenn du das jetzt alles von Neuem erkannt hast, nehme dir einen Moment Zeit und frag' dich ehrlich unter Gottes barmherzigen Blick:

Was liebe ich?

Was beherrscht mein Herz?

Dann falle in die Arme Jesu und lass' dich lieben, so wie dich nichts und niemand sonst lieben kann. Er hat dich zuerst geliebt seit dem Anfang aller Zeiten. Das ist Seine Einladung an dich, Ihn zurück zu lieben, mit dieser Seiner Liebe.

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